Heinz Rühmann

Heinz Rühmann, bürgerlich Heinrich Wilhelm Rühmann, war ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Seine ersten Auftritte hatte er als Kind in dem Lokal seiner Eltern, wo er Gedichte rezitierte.

Heinz Rühmann ging in München zur Schule. Bereits während der Schulzeit fasste er den Beschluss, Schauspieler zu werden. Er trat der Münchner Laienspielbühne in der Augustenstraße bei. Er bewarb sich um eine professionelle Tätigkeit am Theater und wurde abgelehnt. Beim zweiten Versuch wurde er angenommen.

Seine ersten Theaterauftritte hatte er in Breslau. Danach spielte er in Bremen Theater, wo er 1922 mit großem Erfolg in “Der Mustergatte” die Hauptrolle spielte. Diese Rolle spielte er in den folgenden dreißig Jahren an anderen Bühnen mehr als 2000 Mal.

Nach vergeblichen Bemühungen um ein neues Engagement kam er zur Bayerischen Landesbühne, einem Tourneetheater. Dort lernte er die Schauspielerin Maria Herbot kennen, die mit bürgelichem Namen Maria Bernheim hieß. Obwohl sie vier Jahre älter und gute zehn Zentimeter größer als der kleine Rühmann war, wurden sie ein Paar. Sie heirateten am 09. August 1924. Seine Frau gab ihren Beruf für Rühmann auf.

Heinz Rühmann hatte es Ende der 1920er Jahre zu einem erfolgreichen Bühnenschauspieler gebracht. Er bekam ein Engagement an den Münchner Kammerspielen. Zu jener Zeit bekam er sein erstes Angebot, in einem Stummfilm mitzuspielen. Er bemühte sich um eine Rolle in einem Tonfilm.

Seinen Durchbruch als Filmschauspieler hatte er 1930 mit seiner Rolle als Hans im Film Die Drei von der Tankstelle. Im nächsten UFA-Film Der Mann, der seinen Mörder sucht (1931) spielte er seine erste Hauptrolle. Mit der Gage erfüllte er sich den Traum vom Pilotenschein.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten bekam er Probleme, weil seine Frau eine Jüdin war. Ihm wurde dringend geraten, sich von ihr scheiden zu lassen. Die Scheidung erfolgte 1938. Nach der Scheidung konnte er wieder ohne Probleme Filme machen.

Heinz Rühmann heiratete 1939 die österreichische Schauspielerin Hertha Feiler. Der gemeinsame Sohn Peter Rühmann wurde am 07.06.1942 geboren. Heinz Rühmann half seiner ersten Frau bei der Ausreise nach Schweden und unterstützte sie dort weiter und rettete sie so vor dem Holocaust.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1946 im Rahmen der Entnazifizierung sein Auftrittsverbot aufgehoben. 1947 gründete er die Filmgesellschaft Comedia, die 1953 in Konkurs ging. Anfang der 1950er Jahre gelang ihm sein Comeback als Schauspieler. Bekannt wurde er 1956 als Schuster Wilhelm Voigt in der Tragikomödie Der Hauptmann von Köpenick. Dafür wurde er 1957 mit dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet.

1960 und 1962 drehte er zwei Filme, in denen er den Pater-Brown spielte. In den 1960er und 1970er Jahren war er weiter als Schauspieler erfolgreich.

Heinz Rühmann nahm auch Schallplatten auf. Bekannt wurde er u. a. mit den Titeln Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n (1938) und dem Wiegenlied La-Le-Lu aus dem Film Wenn der Vater mit dem Sohne (1955)

Heinz Rühmann starb am 03.10.1994 im Alter von 92 Jahren in seinem Haus am Starnberger See.